Zwei Ärzte, aber trotzdem Betriebsferien?
Zwei Ärzte, aber trotzdem Betriebsferien? Warum das so ist – und warum es Ihnen zugutekommt!

Liebe Patientinnen und Patienten,
immer wieder hören wir die Frage: „Ihr seid doch jetzt zwei Ärztinnen – warum macht ihr dann eigentlich Betriebsferien?“ Verständlich! Viele denken, eine Doppelpraxis ist wie ein Supermarkt, der rund um die Uhr geöffnet hat – ohne Pause, ohne Urlaub. Aber so läuft das bei uns leider nicht.
Wir wollen heute mal ein bisschen hinter die Kulissen blicken und erklären, warum wir uns diese Auszeit gönnen – und warum das am Ende sogar Ihnen zugutekommt.
1. Wir sind mehr als nur „Zwei Ärztinnen“ – wir sind ein Team
Ja, wir sind zwei Ärztinnen – aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Dahinter steht ein ganzes Team aus medizinischen Fachangestellten, Verwaltungskräften und Auszubildenden, die jeden Tag ihr Bestes geben. Und genau wie Sie brauchen auch wir mal eine Pause – nicht nur für die Muskeln, sondern auch fürs Hirn.
Denn wer dauerhaft auf Hochtouren läuft, wird irgendwann zum wandelnden Zombie. Und das wollen wir unbedingt vermeiden – nicht nur für uns und für Sie, sondern ganz besonders für unser Team. Unsere Mitarbeiterinnen sind das Herzstück unserer Praxis: Ohne ihr Engagement, ihre Fürsorge und ihren Humor würde hier nichts laufen. Deshalb ist es uns wichtig, dass sie gesund, motiviert und mit einem Lächeln zur Arbeit kommen. Nur so können wir gemeinsam die hohe Qualität liefern, die Sie von uns erwarten – und die wir selbst auch lieben.
2. Palliativmedizin rund um die Uhr – kein 9-to-5-Job
Unsere Praxis ist unter anderem auf Palliativmedizin spezialisiert. Das bedeutet, wir betreuen schwerkranke Menschen, oft in ihren letzten Lebensphasen. Und glauben Sie uns: Das ist kein Job, den man mal eben von 9 bis 17 Uhr erledigt.
Oft heißt das: mitten in der Nacht aufstehen, ins Auto springen und von Herten nach Dorsten düsen, dann über Marl und wieder zurück – quer durch die Region. Während andere tief und fest schlafen, sind wir als Teil des Palliativen Konsiliardienstes unterwegs, um für unsere Patientinnen und Patienten da zu sein. Und wenn wir dann wieder zu Hause ankommen, heißt es oft: Arztkoffer auspacken, kurz durchatmen – und vielleicht gleich wieder los.
Aber es ist nicht nur das Fahren: Oft sitzen wir stundenlang nachts bei den Patientinnen und Patienten, hören zu, sprechen mit den Angehörigen und helfen, sie auf den bevorstehenden Abschied vorzubereiten. Diese Gespräche sind emotional ganz schön heavy – aber auch unglaublich wichtig und wertvoll.
Und dann gibt es natürlich auch die Momente, in denen wir zu nachtschlafender Zeit Totenscheine ausstellen müssen, weil leider wieder jemand verstorben ist. Schwerer Job, keine Frage – aber in der Palliativmedizin gehört dies einfach dazu.
Und wir wissen, wir gehören zu den wenigen Hausärzten, die palliativmedizinisch bedingt nachts unterwegs sind – oft leger angezogen und mit Taschenlampe in der Hand, nur um schnell bei unseren Patienten zu sein.
Verständlich, dass wir danach auch mal eine Pause brauchen – und ja, der Cappuccino und Tee ist dabei unser bester Freund!
3. Immer für Sie da – auch außerhalb der regulären Zeiten
Und wie einige von Ihnen vielleicht schon bemerkt haben: Wir sind oft auch freitags nachmittags, samstags oder sonntags für Sie im Einsatz – zum Beispiel wenn Laborwerte auffällig sind und wir Sie schnell informieren müssen. Denn Ihre Gesundheit kennt für uns keine Bürozeiten.
Darüber hinaus haben wir mit unserer Praxismanagerin eine engagierte Mitarbeiterin, die überwiegend im Homeoffice arbeitet und teilweise auch außerhalb der regulären Sprechzeiten dringliche Patientenanfragen im Blick behält. So stellen wir sicher, dass auch in Zeiten, in denen die Praxis geschlossen ist, wichtige Anliegen nicht unbeantwortet bleiben und Sie sich gut betreut fühlen können.

4. WARUM BETRIEBSFERIEN?
Wenn wir Betriebsferien machen, dann nicht, weil wir faul sind. Sondern weil wir verhindern wollen, dass einer von uns alleine mit halbem Team den Patientenansturm stemmen muss – zumal oft auch noch Vertretungspatienten von Kolleginnen und Kollegen bei uns sind, die selbst ebenfalls im Urlaub sind. Das wäre nicht nur unfair, sondern auch gesundheitlich riskant – für uns und für Sie.
Außerdem sind wir eine hochdigitalisierte Praxis, die auf moderne Technik und innovative Lösungen setzt, um Ihnen bestmögliche Versorgung zu bieten. Unsere IT-Systeme – von der elektronischen Patientenakte über digitale Terminplanung bis hin zu telemedizinischen Anwendungen – müssen regelmäßig gewartet, aktualisiert und auf Sicherheit geprüft werden. Nur so können wir gewährleisten, dass Ihre sensiblen Gesundheitsdaten geschützt sind und alle Abläufe reibungslos funktionieren.
Darüber hinaus testen wir ständig neue Technologien und Softwarelösungen, um herauszufinden, welche Innovationen Ihre Behandlung verbessern können. Das erfordert Zeit und intensive Schulungen für unser gesamtes Team – Ärzte und medizinische Fachkräfte gleichermaßen. Denn nur wer auf dem neuesten Stand bleibt, kann moderne Medizin kompetent und sicher anwenden.
Diese wichtigen technischen und organisatorischen Aufgaben sind aufwendig und lassen sich nicht einfach nebenbei erledigen – vor allem nicht, wenn wir gleichzeitig nahezu rund um die Uhr Ihre Gesundheit managen und für Sie da sind.
5. Die Bürokratie – der Papierkrieg, der nie endet
Neben der medizinischen Versorgung und den nächtlichen Hausbesuchen gibt es noch eine weitere Herausforderung, die oft unterschätzt wird: die Bürokratie. Und die hat in den letzten Jahren ordentlich zugenommen.
Die Anzahl der Anträge auf Schwerbehinderung steigt, und die Krankenkassen stellen immer mehr Fragen – zum Beispiel, warum welcher Patient so lange arbeitsunfähig ist. Das bedeutet für uns: Unmengen an Formularen müssen ausgefüllt, unterschrieben und verschickt werden.
Egal ob es um Bescheinigungen für Medikamente auf einer Flugreise geht, Atteste, weil eine Reise wegen Krankheit nicht angetreten werden konnte, Untersuchungsbescheinigungen für den Arbeitgeber, Anträge für Kuren oder Atteste für Rollstühle und andere Hilfsmittel – jeder einzelne Antrag braucht Zeit und Sorgfalt.
Diese Bürokratie frisst viel Arbeitszeit, die wir sonst für die Patientenversorgung nutzen könnten. Deshalb sind Betriebsferien auch eine wichtige Gelegenheit, um all diese administrativen Aufgaben in Ruhe abzuarbeiten, ohne dass der Praxisbetrieb darunter leidet oder unsere Patienten zu lange auf Formulare warten müssen.
6. QUALITÄT STATT DAUERBETRIEB
Wer von uns betreut werden möchte, muss sich auf gelegentliche Betriebsferien einstellen! Nur so können wir die hohe Qualität unserer Praxis dauerhaft aufrechterhalten. Denn ein ausgeruhtes, geschultes und motiviertes Team ist der beste Garant für Ihre beste Versorgung.
Viele denken, eine Praxis mit zwei Ärztinnen könne ohne Unterbrechung durchgehend geöffnet sein – quasi ein Dauerbetrieb rund um die Uhr. Doch das ist weder realistisch noch sinnvoll. Denn Dauerbetrieb bedeutet oft Überlastung, Stress und letztlich eine Abnahme der Behandlungsqualität.
Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Arbeit nicht nur quantitativ, sondern vor allem qualitativ hervorragend ist. Das heißt: Wir wollen uns Zeit für jeden einzelnen Patienten nehmen, sorgfältig zuhören, gründlich untersuchen und individuelle Lösungen finden – und das geht nur, wenn wir nicht ständig unter Druck stehen.
Ein dauerhaft überlastetes Team kann nicht die nötige Ruhe und Aufmerksamkeit aufbringen, die Sie als Patient verdienen. Erschöpfung und Stress führen zu Fehlern, längeren Wartezeiten und weniger empathischer Betreuung.
Deshalb setzen wir bewusst auf Betriebsferien: In dieser Zeit kann sich das gesamte Team erholen, neue Kraft tanken und sich weiterbilden. Nur so sind wir in der Lage, Ihnen langfristig eine Versorgung auf höchstem Niveau zu garantieren.
Kurz gesagt: Qualität braucht Pausen. Und diese Pausen sind der Schlüssel, damit wir für Sie da sein können – mit voller Energie, vollem Einsatz und dem nötigen Herz.

7. WAS TUN, WENN WIR MAL KEINE SPRECHSTUNDE HABEN?
Ihre Versorgung bleibt auch dann gewährleistet wenn unsere Praxis geschlossen ist!
Ärztlicher Bereitschaftsdienst
Außerhalb unserer Praxiszeiten steht Ihnen der ärztliche Bereitschaftsdienst zur Verfügung. Unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer **116 117** erreichen Sie rund um die Uhr medizinische Hilfe für akute, aber nicht lebensbedrohliche Beschwerden. Dort wird Ihnen geholfen, einen passenden Arzt oder eine Notfallpraxis in Ihrer Nähe zu finden.
Notfallambulanzen
Für lebensbedrohliche Notfälle oder schwere Verletzungen wenden Sie sich bitte direkt an die nächstgelegene Notfallambulanz oder rufen Sie den Notruf **112**.
Vertretung durch Kollegen in der Umgebung
Während unserer Betriebsferien oder bei kurzfristigen Praxis-Schließungen organisieren wir in der Regel auch eine ärztliche Vertretung durch Kollegen in der Umgebung. Diese Kolleginnen und Kollegen können Ihre Anliegen kompetent weiterbetreuen. Die Kontaktdaten der jeweiligen Vertretungspraxen hängen im neuen Außenschaukasten an der Praxis aus und sind sowohl auf unserer Webseite als auch in den sozialen Medien frühzeitig veröffentlicht.
24/7 Anlaufstelle für Palliativpatienten
Für unsere Palliativpatienten gibt es eine spezielle 24/7 Anlaufstelle in Form einer Notrufnummer, die Ihnen von unserer Palliativkoordinatorin ausgehändigt wurde. So ist jederzeit gewährleistet, dass Sie und Ihre Angehörigen in dringenden Situationen schnell und kompetent Unterstützung erhalten.
Planen Sie voraus
Um unnötige Engpässe zu vermeiden, empfehlen wir Ihnen, Termine und notwendige Rezepte rechtzeitig vor unseren Betriebsferien zu planen. So können wir gemeinsam sicherstellen, dass Sie auch während unserer Abwesenheit gut versorgt sind.
Unsere nächsten Betriebsferien sind über Weihnachten vom 22. bis 31. Dezember 2025 geplant.
FAZIT: WARUM BETRIEBSFERIEN FÜR UNS ALLE WICHTIG SIND
Liebe Patientinnen und Patienten,
unsere Praxis ist mehr als nur ein Ort, an dem Sie medizinische Hilfe bekommen. Sie ist ein Ort, an dem Menschen mit Herz und Verstand für Sie da sind – Tag und Nacht, an sieben Tagen die Woche. Gerade in der sensiblen Palliativmedizin, bei der wir oft auch nachts unterwegs sind, um schwerkranken Menschen und ihren Familien beizustehen, geben wir jeden Tag unser Bestes.
Doch um diese hohe Qualität und Fürsorge dauerhaft gewährleisten zu können, brauchen auch wir Pausen. Pausen, um Kraft zu tanken, um uns weiterzubilden, um die Technik auf dem neuesten Stand zu halten und um als Team wieder zusammenzufinden.
Betriebsferien sind keine Schwäche, sondern unsere Stärke. Sie sind der Garant dafür, dass wir auch morgen noch mit vollem Einsatz und frischem Elan für Sie da sein können – mit der Aufmerksamkeit, dem Respekt und der Fürsorge, die Sie verdienen.
Wer bei uns Patient sein möchte, muss verstehen: Nur mit diesen Auszeiten können wir die Qualität, die Sie von uns erwarten, wirklich leben. Wir danken Ihnen von Herzen für Ihr Verständnis und Ihre Treue. Gemeinsam schaffen wir eine Praxis, die nicht nur medizinisch, sondern auch menschlich überzeugt.
Ihr Team der Citypraxis – mit Herz, Kompetenz und der nötigen Auszeit.




